Das gesellschaftliche Idealbild sieht vor: Gänsebraten sowie veganes Hackschnitzel und diverse edle Spirituosen, glitzernde Lichter, Keksduft und leuchtende Kinderaugen; strahlende Verwandte, die glücklich handgestrickte Socken aus dem tannenbaum-bedruckten Knisterpapier ziehen, Lachen, Singen, Harmonie, Harmonie.
Viel geschilderte Realität in unserem Umfeld ist eher: zunehmend verzweifelte Google-Anfragen („Geschenkideen für Menschen, die alles haben“), verspätete und überfüllte ICEs mittags am 24. Dezember, Schneechaos (!!) auf der Autobahn, Leitartikel in Lifestyle-Magazinen mit 20 Tipps für mehr Achtsamkeit während der Feiertage, Smalltalk über Lametta mit Tante Marga, um nicht über Politik, den Klimawandel oder die verhärteten Verletzungen in der eigenen Familie reden zu müssen.
So viel Druck und so viel Inszenierung. Mag sein, dass das in vielen Haushalten alles irgendwie ok oder gar angenehm abläuft, aber wir kennen so viele andere Geschichten.
Wir wünschen euch deshalb, dass ihr achtsame Feiertage habt. Dass ihr tun könnt, was euch gut tut, dass ihr Erwartungen über den Haufen werfen könnt und neue Traditionen begründen oder Experimente starten. Auch wenn’s immer schon so war, könnte es ja dieses Jahr anders werden. Macht’s euch schön und kommt gut ins neue Jahr.
Fröhliche Weihnachten!
PS: Hier in der Parzelle wohnen ein Grinch und eine Weihnachtsfee. Ihr dürft raten, wer wer ist, aber wir verraten hier natürlich keine allzu privaten Details, ist ja klar.